
YACHT / T. Störkle Die Bayern II - auch mit 100 Jahren auf dem Puckel immer noch die Augenweide am Bodensee
Der Festakt zum Geburtstag ging am vergangenen Wochenende auf dem Clubgelände des LCS über die Bühne. „Ich bin sicher, das die Bayern II das schönste Segelboot auf dem ganzen See ist“, sagte der LSC-Vorsitzende Andreas Ober bei seiner Festansprache. „Wo immer wir hinkommen wird das Schiff mit seinen eleganten und klassischen Linien bewundert.“
Die Bayern II, eine 8-Meter-Rennyacht wurde 1911 als Woge V für den Hamburger Kaufmann Otto C. Ernst gebaut, bei der damals schon renommierten Werft Abeking und Rasmussen in Lemwerder an der Weser. Das 12,65 Meter lange Schiff galt 1911 als der schnellste und erfolgreichste Achter. 1913 kaufte der damals Großherzogliche Badische Yachtclub Überlingen die Woge V und taufte sie in Bodan um. 1937 erwarb der Lindauer Segler-Club das angeblich "zu weich" gewordene Schiffe für 1665 Reichsmark. Die Überlinger bereuen heute den Verkauf. „Wir führen heute noch Diskussionen, ob wir die Bodan damals nicht besser behalten hätten“, berichtete Ralf von Klösterlein, der frühere Präsident des Bodensee-Yachtclubs Überlingen bei der Festversammlung in Lindau.
Nach dem zweiten Weltkrieg nannte der LSC die Bodan in Bayern II um – in Erinnerung an die Bayern I. Die war von der französischen Besatzungsmacht übernommen worden. Heute ist die Bayern II das von den LSC-Mitgliedern heiß geliebte und immer wieder restaurierte Flaggschiff – jeder kann sich mit der Yacht identifizieren, nahezu jeder im Verein hat Erinnerungen an nasse und sonnige Jugend-Segelreisen, an kitzlige Momente auf der Regattabahn oder an Erlebnisse beim gemeinschaftlichen Überholen des Unterwasserschiffs.
1970 konnte die Bayern II noch einmal den prestigeträchtigen Bodensee-Langstreckenklassiker Rund-Um gewinnen. Der damalige Steuermann, Rainer Niemann hat zum Jubiläum eine liebevolle Chronik geschrieben. Sie kostet 15 Euro und kann unter der e-mail-Adresse (Schriftfuehrer@lsc.de) bestellt werden.
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