Auf 54° 03' 40'' N, 007° 27' 48'' E ist der unter Flagge der Marshall Inseln laufende Frachter ”Purple Beach" auf der Nordsee in Brand geraten. Aus dem Schiff treten giftige Gase aus. Die Position befindet sich nördlich Langeoog, etwa 30 Meilen westsüdwestlich von Helgoland.
Das 181 Meter lange Schiff, Baujahr 1998, war mit Düngemitteln auf dem Weg nach Brake, als an Bord ein Feuer ausbrach. Die Crew versuchte vergeblich, den Laderaum mit Kohlendioxid zu fluten und die Flammen zu ersticken. Das gelang zumindest nicht in Gänze: Weiterhin trat giftiger Rauch aus, die 22-köpfige Besatzung und die 14 Helfer wurden evakuiert, viele kamen zur Behandlung von Vergiftungserscheinungen in Krankenhäuser. Nach Angaben von "Bild" sind 25 Personen leicht, eine schwer verletzt.
Offenbar besteht nach wie vor Explosionsgefahr. "Wir wissen nicht, was genau in dem Laderaum passiert", sagte ein Sprecher des Havariekommandos in Cuxhaven. Ein Teil der giftigen Wolke hat die Küste erreicht. Die Bevölkerung zwischen Wilhelmshaven und Cuxhaven ist nach wie vor angehalten, Fenster und Türen zu schließen.
Um die Position des Havaristen herum wurde eine Sperrzone von drei Meilen eingerichtet, "da wir chemische Reaktionen wie etwa Explosionen nicht ausschließen können", sagte Hans-Werner Monsees, der Leiter des Havariekommandos. Nur einige Hilfsschiffe nähern sich in dem Radius vorsichtig an. Deren Besatzungen können den Frachter jedoch momentan nicht betreten.
Seefahrer sollten unbedingt Funkwache gehen, um über die aktuelle Lage informiert zu sein, und das Gebiet so weit wie möglich umfahren, um die Rettungsarbeiten nicht zu behindern und sich nicht selbst in Gefahr zu begeben.
Der NDR hat unter diesem Link ein spannendes Video von den Geschehnissen veröffentlicht.