Wieder einmal hat die Dehlya Kilometer gefressen... Von Kappeln ist sie nach Wesel zur Von der Linden GmbH gereist, denn dort stehen noch einige Arbeiten am Außenbereich an. Unter anderem muss Bootsbaumeister Sven Walter nun die ehemaligen Sockel der Streichwanten dem GFK-Deck gleichmachen, denn hier benötigen wir eine neue Lösung. Außerdem werden die kaputten Schienen für Schiebeluk und Steckschott erneuert, die Backskistendeckel haben es wohl ebenfalls hinter sich, und bei der Heckklappe müssen wir noch sehen, ob man sie retten kann oder doch am besten gleich neu baut.
Aufsehenerregendster Punkt in der To-do-Liste ist aber: der Einbau eines Gennakerbaums. Der soll natürlich ausfahrbar sein und hat uns in den letzten Monaten schon eine Menge Kopfschmerzen bereitet. Nachdem wir uns – am Schreibtisch – zu einer vermeintlich einfacheren An-Deck-Lösung durchgerungen hatten, kam es wieder einmal anders. Denn wenn man direkt vor dem Boot steht und anfängt, gemeinsam herumzuspinnen, entwickeln sich meist die besten Ideen. Anstatt nun den ohnehin nicht üppigen Platz am Bug weiter zu verknappen und dabei den halben Ankerkastendeckel zuzubauen, kommt der Gennakerbaum doch unter Deck. Denn wie am lebenden Objekt gesehen, ist der Ankerkasten weiterhin gut nutzbar, und das Deck bleibt frei.
Auch wenn es dem Laien widerstreben mag, ein ziemlich großes Loch in den Rumpf zu schneiden – es verspricht, die beste Lösung zu sein. Derzeit prüfen wir noch, woher wir ein Kohlefaser-Rohr bekommen, das dann seinerseits in einem fest verbauten Rohr gleiten soll. Im ausgefahrenen Zustand würde der Abstand zwischen Baum und Vorstag etwa 60 bis 70 Zentimeter betragen. Das sollte zum Halsen ausreichen. Natürlich wollen wir den Baum dann vom Cockpit aus steuern, d. h., wir werden die Tack-Leine nach achtern umlenken. So weit die Theorie. Wir werden berichten, wenn es erste Ergebnisse vom Umbau gibt.