Tatjana Pokorny
· 23.06.2019
Auch am dritten Tag der 125. Kieler Woche machte das Wetter weiter wie bisher. Für die Aktiven bedeutete das guten Wind, schnelles Segeln und Kiel-Vergnügen
Wenn sich der Organisationsleiter der weltgrößten Regattawoche auch am dritten Tag in Folge über Bestbedingungen freuen darf, dann läuft es gut. Und das bestätigte Dirk Ramhorst am Montagabend: "Wir haben einmal mehr fast alles gesegelt, was ging. Es war zwar etwas weniger Wind als vorhergesagt, und dafür war die Welle etwas stark. Aber bisher wurden die Erwartungen übererfüllt."
Was auch für die Erwartungen von Wolfgang Hunger und Holger Jess gilt. Natürlich hatten die 505er-Stars um den Kieler-Woche-Sieg kämpfen und Hungers eigenen Rekord auf 22 Titel hochschrauben wollen. Dass das bislang aber so souverän klappt, war zumindest nicht sicher anzunehmen. Doch nun steht der 58-jährige Kieler-Woche-König Hunger tatsächlich vor dem Triumph. Mit Vorschoter Holger Jess aus Eckernförde ist Hunger zwar vor dem Finale am Dienstag nicht völlig uneinholbar inm Führung gegangen, hat sich aber einen angenehm komfortablen Vorsprung gesichert. Die Aufgabe ist für das norddeutsche Duo lösbar: In den verbleibenden zwei Rennen müssen sie mindestens einmal Zehnte werden – dann haben sie ihr achtes gemeinsames Kieler-Woche-Gold sicher.
So stark hat sich im Wonnewetter vor Kiel auch Paralympics-Sieger Heiko Kröger in Position gebracht: Der 2.4mR-Meister ersegelte in bislang neun Wettfahrten sieben Siege, einen zweiten und einen dritten Rang. Der Steuermann vom Norddeutschen Regatta Verein dominiert die Flotte und tritt in seinem Finale am Dienstag zum Schaulaufen an. Kalle Dehler liegt auf Platz zwei, Antti Kokkala aus Finnland ist vor den ausstehenden zwei Wettfahrten Dritter.
Jan Kurfeld aus Wismar dagegen musste am dritten Regattatag Federn lassen und rutschte nach einer Rennaufgabe auf Platz drei zurück. Damit ist dem souverän führenden schwedischen Starboot-Olympiasieger Freddy Lööf der EM-Titel kaum mehr zu nehmen. In der mit 118 Teams herausragend besetzten Nachwuchsklasse der 29er führt beim Euro Cup die Ammersee-Crew Jonas Schupp (Diessner Segel-Club) und Moritz Hagenmeyer. Die imposante Flotte der kleinen Schwestern des 49er, für den ab Mittwoch mit allen anderen olympischen Disziplinen die ersten Startschüsse fallen, zählt inhaltlich wie optisch zu den Höhepunkten der ersten Kieler-Woche-Halbzeit, die am Dienstag zu Ende geht. Schupp/Hagenmeyer werden die deutschen Farben auch beiden Youth Worlds vertreten und scheinen dafür bestens gerüstet zu sein.
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