Tatjana Pokorny
· 23.06.2019
"Sportsfreund" und "Immac-Fram" segeln im Kiel Cup auf der Erfolgswelle und haben schon mehr als eine Hand am Siegerpokal. Doch wer steigt zu ihnen aufs Podest?
Die einen haben sechs von sieben möglichen Siegen eingefahren, die anderen fünf von sieben: Axel Seehafers X-41 "Sportsfreund" mit Gordon Nickel am Steuer und Kai Mares' Italia 9.98 "Immac-Fram" geben den Ton im Kiel Cup an und segeln am Dienstag im Finale der Kurzwettfahrten für die großen Boote der Kieler Woche den Klassensiegen in ORC I + II und ORC III entgegen. Die Sieghamster segelten auch am dritten Tag der 125. Auflage der weltgrößten Regattawoche konzentriert, obwohl sich die Sportsfreunde am Montag einen fünften Rang "leisteten" und auch "Immac-Fram" der beinahe weißen Weste einen dritten Rang hinzufügte. Es sind immer noch Platzierungen, die andere gern hätten.
Dass "Sportsfreund"-Eigner Axel Seehafer (Heiligenhafen) aus beruflichen Gründen in diesem Jahr auf den eigenen Kieler-Woche-Start verzichten musste, bedauert seine Crew. "Das ist sehr schade, denn wir würden gern mit unserem etatmäßigen Steuermann segeln. Aber es ist natürlich toll, dass Axel es uns trotzdem ermöglicht, hier zu starten", sagt Crew-Mitglied und RVS-Vize Bendix Hügelmann. Mit Gordon Nickel steht allerdings ein Ersatzmann mit viel Renommee am Ruder. Im vergangenen Jahr segelte Nickel mit der "One Spirit" zum deutschen Meistertitel in der Wertungsgruppe ORC III, jetzt lenkt er die X-41 von Seehafer souverän an der Spitze.
Dahinter mischt sich allerdings – anders als noch zur Maior – die Landmark 43 von Jens Kuphal ins Feld der weiteren X-41-Yachten. Die "Intermezzo" ist jeweils das schnellste Schiff auf der Bahn und spielt auch berechnet in den Top-Rängen mit. Die "Halbtrocken 4.0" von Michael Berghorn (Kiel) und die "Sydbank" mit Torsten Bastiansen (Flensburg) lauern eng gestaffelt dahinter.
In der Klasse ORC III wahrte die "Immac-Fram" ihre Top-Position von der Maior, auch wenn es das Schwesterschiff "OneSpirit" vereinzelt schafft, vor der Mares-Crew die Ziellinie zu kreuzen. Damit ist es der jungen Mannschaft gelungen, den kompletten Umbruch des Teams im Vergleich zum Vorjahr zu einem Erfolg zu machen. 2018 hatte "One Spirit" den deutschen Meistertitel gewonnen. Sören Brandt (Kiel) hat die Skipper-Position übernommen und eine gute Einstellung des Bootes und der Mannschaft gefunden. Hinter dem Duo der beiden Italia-9.98-Yachten etabliert sich Knut Freudenberg, der Deutsche Meister von 2013, mit seiner "Halbtrocken"-Crew auf Platz drei.
Zum Kiel-Cup-Finale wird die Ostsee ihren Regattaseglern nach Ansicht der Wetterexperten am Dienstag einen karibischen Tag bescheren: weniger Wind als an den Vortagen, dafür aber Sonne satt. Während die obersten Podestplätze vergeben zu sein scheinen und die Favoriten das Kommando haben, dürfte es im Kampf um die weiteren Podestplätze spannend werden.
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